Nie wieder! Arbeit und Bildung e.V. setzt Zeichen gegen Antisemitismus

Anlässlich des Gedenkens an die Reichsprogromnacht 1938 möchte der Verein auf den anhaltenden Antisemitsmus in unserer Gesellschaft aufmerksam machen und sich klar dagegen positionieren. Dazu haben Mitarbeitende ein Banner künstlerisch gestaltet mit der Aufschrift "... dass Auschwitz nie wieder sei!". Es prangt zur Reichspogromnacht am 09.11.2021 an der Hausfassade von Arbeit und Bildung am Krummbogen 3.

In den letzten Jahren ist in Deutschland laut Untersuchungen des Verfassungsschutzes  eine neue Dynamik im Bereich des Rechtsextremismus zu beobachten. Sicherheitsbehörden sehen sich dabei neben den alten Strukturen auch mit ganz neuen Formen wie rechten Netzwerken im Internet oder sich selbst radikalisierenden Einzeltätern konfrontiert. Soziale Medien bieten dabei eine Bühne, Hassmeldungen und Hetze schnell und unkompliziert zu verteilen. Täter*innen können anonym mit einer breiten Masse kommunizieren und rechtes oder rechtslastiges Gedankengut wird in Sekundenschnelle vervielfacht. „Rechtsradikalismus und Antisemitismus sind gesellschaftlich aktuelle Probleme, vor denen auch der Bildungssektor nicht die Augen schließen darf“, so die pädagogische Geschäftsleiterin von Arbeit und Bildung e.V. Kordula Weber.

Ebenfalls im November 2011 begann die Aufdeckung der rechtsextremen Morde durch die Terrorzelle NSU. Die Ermittlungen dazu dauern bis heute an und es bleiben viele Fragen ungeklärt: “Wie konnte so etwas passieren?”, “Warum haben unsere Behörden versagt?”, “Wer ist dafür verantwortlich?”.

„Zehn Jahre später stehen wir als Gesellschaft noch immer zwischen Erinnerungsarbeit und dem Umgang mit einer zunehmend rechten Szene. Das Milieu Rechtsextremer wird ausdifferenzierter. Auch Intellektuelle, Studierende und Parlamentarier*innen können dem angehören. Das macht den Rechtsextremismus noch gefährlicher, weil das Eindringen in die gesellschaftliche Mitte damit viel erfolgreicher sein kann,“ so auch Matthias Quent, Soziologe und Rechtsextremismus-Experte in einem Interview mit ZDFheute.

Arbeit und Bildung e.V. hat sich zum Ziel gesetzt, diesem Trend entgegenzuwirken und sich mit gezielten Projekten zur Demokratieförderung auch in Zukunft zu engagieren. “Wir als Marburger Bildungseinrichtung sehen unseren pädagogischen Auftrag auch darin, das politische Bewusstsein unserer Teilnehmenden mitzugestalten. Es gilt immer, dafür zu sorgen, „dass Auschwitz nie mehr wieder passiert“ wie es unser Banner am Haus nach einem Zitat von Theodor W. Adorno heißt“ erklärt Weber.